WIFAG-Areal

Innovative Energie- und Gebäudetechnik

Ein wichtiger Pfeiler beim Bauen auf dem WIFAG-Areal ist die Nachhaltigkeit, nicht nur in Bezug auf den Ressourcenverbrauch im Bauprozess. Auch die Energieversorgung der Gebäude ist auf dem gesamten Areal ein Leuchtturmprojekt für innovative und nachhaltige Lösungen in der Energie- und Gebäudetechnik.

fh/cae
WIFAG-Areal
Auf 30 000 Quadratmetern soll ein Projekt entstehen, das auf langfristige Nachhaltigkeit gründet.

Das WIFAG-Areal wird in Zukunft komplett mit erneuerbarer Energie versorgt. Eine Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Energie Wasser Bern (ewb) wird diesbezüglich geprüft. So wird untersucht, ob Aarewasser als Wärmequelle genutzt werden kann. Eine solche innovative Lösung würde auch die Versorgung der umliegenden Quartiere ermöglichen und die Stadt Bern bei der Umsetzung ihrer Energie- und Klimastrategie unterstützen. Jedes einzelne Gebäude leistet seinen Beitrag zu einer nachhaltigen Arealversorgung. Dazu werden die Dachflächen und punktuell auch die Fassaden mit Photovoltaikmodulen bestückt. Der produzierte Strom soll dank einem ganzheitlichen Arealkonzept direkt vor Ort für den Eigenverbrauch, die Wärmeversorgung (Wärmepumpen) und die Elektromobilität (Velos, Autos etc.) genutzt werden. Dank dem ganzheitlichen Energieversorgungskonzept mit einem intelligenten Datenmanagementsystem können Energieproduktion und -verbrauch durch gezielte Messungen laufend überprüft und optimiert werden. Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer können so den Energieverbrauch eigenverantwortlich verbessern.

Wärme aus Kälte

Geprüft wird der teilweise Einsatz eines Eisspeichers. Bei diesem innovativen Konzept wird einem Wasserreservoir im Erdboden mit einer Wärmepumpe Wärme entzogen. Dadurch gefriert das Wasser und die so gespeicherte Kälte, ein «Abfallprodukt » der Wärmeerzeugung, kann im Sommer zur Kühlung von Gebäuden genutzt werden. Energie wird freigesetzt, wenn sich der Aggregatzustand eines Stoffes von flüssig zu fest ändert. Die freigesetzte Energie entspricht der Energiemenge, die benötigt wird, um Wasser von null auf 80 Grad Celsius zu erhitzen. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen sind Einsparungen von bis zu 50% im Heizbetrieb und bis zu 95% im Kühlbetrieb möglich.

Maximale Minergie

Für das gesamte Areal gilt der Minergie-P-Eco-Standard. Minergie P: maximale Energieeffizienz und Komfort, tiefe Heizkosten. Ungenutzte Energie ist die beste. Minergie P Eco geht noch einen Schritt weiter: Mit minimalen Treibhausgas emissionen wird so gebaut, wie für eine Netto-Null- Gesellschaft gebaut werden sollte – mit entsprechenden Vorgaben für tiefe Energiekosten und für ein behagliches, gesundes, ökologisch optimales Raumklima. Da auch Bauten aus dem Bestand integriert werden, müssen die Neubauten zur Einhaltung der Gesamtwerte mit einem möglichst geringen Energieverbrauch geplant werden. Dies wird durch eine optimale Konstruktion der Häuser in möglichst ökologischer Bauweise wie beispielsweise Holzhybridbauweise erreicht. Zudem wird die Bilanz der grauen Energie durch den Erhalt der bestehenden Untergeschosse und einzelner Gebäude massiv verbessert (siehe AfdN 20/2023).

Wasser verwenden, nicht verschwenden

Die Mali International AG als Bauherrin strebt eine vollständige Nutzung des anfallenden Regenwassers an. Das Regenwasser in den Innenhöfen und auf den Dachflächen versickert oder wird in einer Zisterne im bestehenden zweiten Untergeschoss gesammelt. Aufbereitet und gereinigt kann es dann beispielsweise für die Bewässerung der Aussenräume, die Toilettenspülung oder die Waschmaschinen wiederverwendet werden. Auch in dieser Hinsicht ist das WIFAG-Areal vorbildlich. Ein Leuchtturm.

WIFAG-Areal
Die Bauherrin setzt auf ein nachhaltiges Entwässerungskonzept. Bilder: zVg
afdn_dev_skyscraper.svg
afdn_dev_skyscraper_mobile.svg