Kornhausbrücke

Eine Sanierung mit vielen Auswirkungen

Die Kornhausbrücke wurde vor rund 125 Jahren erbaut und zuletzt 1997/1998 saniert. Heute weist sie diverse Schäden auf und muss deshalb einer umfassenden Sanierung unterzogen werden. Gleichzeitig werden die Tramgleise und die Fahrleitungen erneuert. Zwischen Februar und November 2025 bleibt die Brücke für den Verkehr gesperrt. Das hat insbesondere auch Auswirkungen auf den Tram- und Busbetrieb von BERNMOBIL.

cae/mgt
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Während der Sanierung wird der ÖV und der MIV umgeleitet.

Die 125-jährige Kornhausbrücke, ein Wahrzeichen Berns, steht vor einer umfassenden Sanierung. Die letzte Erneuerung fand 1997/1998 statt, doch mittlerweile sind wieder diverse Schäden sichtbar. Die Sanierung ist notwendig, um die Kornhausbrücke auch für die kommenden Generationen zu erhalten. Neben der Instandsetzung der Brücke selbst werden auch die Tramgleise und die Fahrleitungen ersetzt. Die Vorbereitungsarbeiten haben Ende September begonnen, die Hauptarbeiten starten im Februar 2025 und dauern bis voraussichtlich November 2025.

Umleitungen beim ÖV

Das bedeutet, dass auf die nordwärts ausgerichteten Bernerinnen und Berner temporär diverse Veränderungen zukommen. Denn in dieser Zeit ist die Kornhausbrücke vollständig für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr gesperrt. Diese Schliessung betrifft auch die BERNMOBIL-Linien 9 in Richtung Wankdorf Bahnhof und 10 nach Ostermundigen. Damit die Fahrgäste von BERNMOBIL trotzdem an ihr Ziel gelangen, sind auf dem Liniennetz einige Änderungen geplant. So fährt der Bus nach Ostermundigen während der Hauptarbeiten via untere Altstadt und Nydeggbrücke nach Ostermundigen. Das 9i-Tram verkehrt in dieser Zeit im Nordquartier nur die Strecke Kursaal – Wankdorf Bahnhof. Dafür werden die neuen Zweirichtungstrams von Tramlink eingesetzt, welche via den neuen Gleiswechsel beim Kursaal wenden. Gleichzeitig fährt ein Ersatzbus via Lorrainebrücke und Viktoriarain und bedient neben dem Viktoriaplatz auch die Haltestellen Salem und Schönburg, die der 10er-Bus während der Sanierung der Kornhausbrücke nicht erschliessen kann.

Zu Fuss passierbar

Eine gute Nachricht gibt es für alle, die zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind: Die Kornhausbrücke bleibt auch während der Bauarbeiten passierbar. Je nach Bauphase können jedoch unterschiedliche Einschränkungen auftreten. Ein kleiner Wermutstropfen: Das Velo muss während eines grossen Teils der Sanierung gestossen werden.

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Mit dem Gerüstaufbau wurde schon im November begonnen. Bilder: zvg

Ein Wahrzeichen 

Die 1896–1898 erbaute Kornhausbrücke gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist im Bauinventar der Stadt Bern als «schützenswert» eingestuft. Im Verlauf der Jahre wurden verschiedene Änderungen, Verstärkungen und Instandstellungen vorgenommen. Aber die Grundkonstruktion «ist von sehr guter und dauerhafter Qualität », sagt Projektleiter Reto Beer. Alle paar Jahre wird der Zustand der 355 Meter langen und maximal 48 Meter hohen Brücke untersucht und kleinere Instandstellungsarbeiten werden rasch ausgeführt, grössere wie die jetzt anstehende Sanierung aber von langer Hand geplant. Die Kornhausbrücke besteht aus acht unabhängigen Teiltragwerken. Der grosse Bogen hat eine Spannweite von 115 Metern, die fünf kleineren – vier davon auf der Nordseite – stützen je 34 Meter ab. Ergänzt wird das Ganze durch die Anschlussfelder im Süden und Norden. Das Gefälle der Strasse beträgt 2,7 Prozent.


Auch Stadt und EWB

Die Stadt Bern nutzt die sich bietenden Synergien und setzt gleichzeitig mit den Gleisersatzarbeiten von BERNMOBIL die notwendigen Sanierungs- und Korrosionsschutzarbeiten am Brückenkörper um. Im Oberbau der Brücke werden der schadhafte Strassenbelag und die darunterliegende Abdichtung vollständig erneuert, um Folgeschäden an der Tragkonstruktion zu vermeiden. Zudem wird auch der Brückenunterbau umfassend saniert.

Der Korrosionsschutz wird ab 2025 über vier Jahre schrittweise erneuert, wobei besonders gefährdete Bereiche zuerst behandelt werden. Diese Korrosionsschutzarbeiten finden aus Witterungsgründen jeweils im Sommer statt und werden von Kletter*innen ausgeführt.

Energie Wasser Bern rüstet die öffentliche Beleuchtung auf der Brücke auf die energiesparende LED-Technologie um. Zudem wird die Firma NTS Glasfaserkabel verlegen, um die untere Altstadt mit dem schnellen Datennetz zu erschliessen.


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