Tanzmahl

3 Fragen an Pfarrer Martin Ferrazzini

Interview: Karin Meier
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Wie schwer ist es, einen DJ und einen Pfarrer auf denselben Groove zu bringen?
Es ist überraschend einfach, sofern man die richtige Person hat und sich beide Seiten auf das Experiment einlassen. Das ist bei uns der Fall: Wir haben bereits beim ersten Tanzmahl mit dem Musikproduzenten Daniel Walter alias Audiomolekül zusammengearbeitet und tun es 2025 wieder. Er findet das Projekt cool und hat für die erste Durchführung eigens ein Stück komponiert.

Glauben Sie, dass Tanzen genauso heilsam sein kann wie Beten?
Völlig! Der Begriff «heilsam» impliziert doch, dass man etwas benötigt oder etwas loswerden möchte. Dies kann durch Beten geschehen, also durch Worte, oder durch Tanzen und das Eintauchen in eine andere Sphäre. Tanzen und Beten betrachte ich deshalb als zwei verschiedene Sprachen, die dasselbe ausdrücken können.

Wie schaffen Sie es, den spirituellen Aspekt eines Gottesdienstes mit einer ausgelassenen Tanzatmosphäre zu verbinden – gibt es dafür eine besondere «geheime Zutat»?
Tanzen und Gottesdienstfeiern bringen wir durch eine klare Kommunikation zusammen: Wir sagen von Beginn weg, dass es sich beim Tanzmahl auch um einen Gottesdienst handelt und von Pfarrpersonen einer Kirchgemeinde organisiert wird. Die Menschen erwarten deshalb vielleicht nicht bloss eine Party – was an sich aber auch kein Problem wäre. Den spirituellen Aspekt bringen wir durch die biblischen Texte herein, die wir über die Musik einlesen und auf die Kirchenwände projizieren. Aber auch durch das Abendmahl, zu dem alle eingeladen sind. Die geheime Zutat ist der Heilige Geist. Geheim ist er in dem Sinn, dass wir keine Verfügungsgewalt über ihn haben und einfach darauf vertrauen, dass er da ist und mitwirkt. Interview: Karin Meier


TANZMAHL

Elektro – Tanz – Text – Abendmahl
Samstag/Sonntag, 1/2. März, 20.00 bis 1.00 Uhr Markuskirche, Tellstrasse 33, Bern Musik von Audiomolekül Barbetrieb, Eintritt frei, Kollekte


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